Vorsicht Freie Energie, Energieerhaltungssatz, Impulssatz, Modellraketenversuch, Ewert, Energiemaschine
Modellraketenversuch

Auszug aus dem Buch "Energiemaschine", Felix Würth, Ewertverlag, Mühlentannen 14, 49762 Lathen (Ems), Telefon: 059 33 92 620. 
Ab Seite 64 wird ein Versuch mit Modellraketen beschrieben. 
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Dieser Versuch spricht meines Erachtens nicht wie im Buch dargestellt gegen den Energieerhaltungssatz der klassischen Physik: Ich führe den Versuch daher auf, damit der Leser sieht, wie manch einer die falschen Konsequenzen aus einem Versuch zieht.
In der Tabelle wird beschrieben, auf welche Höhe die Modellraketen das Massenstück von 1 kg gezogen haben. 
 

Modellraketenversuch 1 Modellrakete  1,25 m
2 Modellraketen  4,90 m
3 Modellrakete 10,95 m
4 Modellraketen  19,4 m

 (Selbstverständlich wird ein Teil der ersten Modellrakete zur Beschleunigung der Seiltrommel verwendet. Diese Bewegungsenergie wird aber zum Schluss wieder beim Abbremsen in Lageenergie für das 1 kg Massenstück umgewandelt und muss daher nicht berücksichtigt werden).

In dem Buch steht: Unsere Raketensätze vom Typ C6-3 stammten von der Firma Moognico und laut  Herstellerangaben besitzt ein solches Ding einen Impuls von rund 10 Newton-Sekunden. 
Im Klartext:
Ein solcher Treibsatz arbeitet mit einer Kraft (Schub) 5,85  Newton ca. 1,7 Sekunden lang, und die Physiker errechnen den Impuls von 10 Newton-Sekunden durch Multiplikation dieser beiden Werte.

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob dieser Versuch dem Energieerhaltungssatz widerspricht, da bei 2 Modellraketen eine ca. 4fache Höhe und bei 4 Modellraketen eine ca. 16 fache Höhe erreicht wird. 

Dass dem nicht so ist, zeigt die richtige Rechnung mit Hilfe des Impulssatzes und des Energieerhaltungssatzes, welche ich von einem Physiklehrer bekommen habe und der Verständlichkeit halber erweitert habe.

Der Einfachheit halber besteht die Anordnung aus einem Wagen mit der Masse M = 1 kg, auf dem Pistolenkugeln mit der Masse m = 0,010 kg abgefeuert werden. Diese rechnerische Vorgabe könnte genauso auf die obigen Raketen übertragen werden.

Auf einem Wagen sind mehrere gleiche Pistolen montiert. Zunächst ist nur eine geladen und wird abgeschossen. 
Die Kugel fliegt mit der Geschwindigkeit v = 400 m/s davon, der Wagen erfährt einen Rückstoss und fährt mit der Geschwindigkeit V = 4 m/s nach rechts.
Wir berechnen die kinetischen Energien von Kugel E(m) und Wagen E(M).

E(m) = 0,5*m*v*v = 0,5*0,01 kg* (400 m/s)*(400 m/s) = 800 J (Kugel)

E(M) = 0,5*M*V*V = 0,5*1 kg* (4 m/s)*(4 m/s) = 8 J (Wagen)

Gesamtenergie E des Pulvers: E = E(m) + E(M) = 800 J + 8 J = 808 J

Somit hätten wir mal einen Ausgangswert für die Pulverenergie für 1 Pistolenkugel von E = 808 J

Nun laden wir 2 Pistolen und feuern sie gleichzeitig ab. Die Pulverenergie ist jetzt E(2) = 1616 J. 
Wie verteilt sich diese Energie auf die 2 Kugeln und den Wagen?
 

m*v = M*V
Impulssatz
0,5m*v*v + 0,5*M*V*V = const
Energieerhaltungssatz

0,5*m*v*v + 0,5*M*V*V = E = E(m) + E(M)

0,5*m*v*v = E - E(M)

Aus dem Impulssatz folgt: V = m*v/M

eingesetzt in den Energieerhaltungssatz

0,5*m*v*v + 0,5*M*(m*v/M)*(m*v/M) = E

v*v*(m + m*m/M) = 2*E

v*v*(1 + m/M) = 2*E/m

v*v = (2*E/m)/(1 + m/M)

dies eingesetzt in  E(m) = 0,5*m*v*v

E(m) = 0,5*m*(2*E/m)/(1 + m/M)

E(m) = E/(1 + m/M)

daraus folgt auch E(M) = E/(1 + M/m)

Wir geben nun die Werte für 2 Pistolenkugeln mit der Masse m = 0,02 kg und der doppelten Gesamtenergie E = 1616 J ein.

E(m) = E/(1 + m/M) = 1616 J/(1 + 0,02 kg/ 1 kg) = 1616 J / 1,02 = 1584,3 J (Kugeln)

E(M) = E/(1 + M/m) = 1616 J/(1 + 1 kg/0,02 kg) = 1616 J/51 = 31,7 J (Wagen)

Die Wagenenergie ist von 8 Joule auf 31,7 Joule und somit um ca. das 4fache angestiegen, obwohl 2 Pistolen nur doppelte Energie abgeben. Ist hier neue Energie entstanden?

Nein, denn die beiden Kugeln haben weniger als doppelte Energie. 
(nicht  1600 J, sondern nur 1584,3 J). Die Differenz ist 15,7 J. 
Diese Energie hat der Wagen mitbekommen. 
16 J + 15,7 J = 31,7 J !!!

Je mehr Pistolen abgeschossen werden, desto langsamer werden die Kugeln und der Wagen bekommt mehr Energie. Dass der Wagen scheinbar zu viel Energie hat, rührt also daher, dass die Kugeln weniger von der Pulverenergie abbekommen! 
Ihre Abstoßung am Wagen wird geringer, weil dieser beim Abschuss nach rechts ausweicht.

Möge diese Seite den Leser zukünftig darauf aufmerksam machen, dass das geschriebene Wort nicht immer wahr ist.

Folgende Seite bitte ohne Gewähr meinerseits als Anregung im Bereich Freier Energie:
http://www.help4all.de/energy/MEGpaper.pdf
Dort kann eine Datei mit ca. 1,5 MB herunter geladen werden. Sie kann als Anregung zum Weiterdenken dienen.